Blutegeltherapie

Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapie, die bei einer Vielzahl von Humanerkrankungen eingesetzt wird.

  

Seitdem auch die Behandlung von Beschwerden der Sport-, Freizeit- und Haustiere vielen Besitzern am Herzen liegt, wird der Blutegel auch in diesem Bereich oft eingesetzt.

  

Medizinische Blutegel verfügen in ihrem Speichel über eine große Anzahl von medizinisch wirksamen Substanzen, die während des Saugvorgangs in die Bissstelle abgegeben (die wichtigesten Stoffe sind die Blutgerinnungshemmer Hirudin und Calin) werden.


Der Blutegel ist damit eine Art biologischer Apotheke mit Wirkstoffen, die auch in Arzneimitteln der Schulmedizin zum Einsatz kommen. Die natürliche Wirkstoffkombination des Blutegels ist jedoch einzigartig. (Trotz vielfacher Versuche ist es Wissenschaftlern noch nicht gelungen diese synthetisch herzustellen).

  

Blutegel werden als Fertigarzneimittel eingestuft und unterliegen den gleichen Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit, welche an alle zulassungspflichtigen Arzneimittel gestellt werden.

 

Was passiert bei der Blutegeltherapie?

Die Behandlung ihres Tieres dauert in der Regel 60-90 Minuten. Abhängig von der jeweiligen Indikation ist häufig eine Behandlung ausreichend.


Zu Behandlungsbeginn wird der Blutegel an der vorgegebenen Hautstelle angesetzt. Dort sägt er sich vorsichtig mit seinen Kalkzähnchen in die Haut. Dieser Vorgang ist weitestgehend schmerzfrei, da der Egel dabei schmerzlindernde Stoffe abgibt. Im weiteren Verlauf leitet der Blutegel beim Saugen die Wirkstoffe in das Gewebe ein und fällt anschließend von alleine ab. Die kleine Bisswunde wird durch den Wirkstoff Calin (Saratin) 4-12 Stunden offen gehalten und blutet nach, was auch gewünscht ist und mit zur Therapie gehört.


Der heilende Effekt tritt in unterschiedlichen Zeitabständen, oft sogar direkt nach der Behandlung, ein und hält auch bei chronischen Erkrankungen häufig monatelang an. Die Tiere akzeptieren in der Regel den Blutegelbiss ohne Abwehrreaktion und tolerieren die Behandlung meist geduldig. Sie haben im Verlauf der Evolution die heilsame Wirkung des Blutegelbisses in ihrem Instinkt fest verankert.


Alle von mir verwendeten Blutegel stammen ausschließlich von der Biebertaler Zuchtfarm und sind Medizinisch geprüft. Blutegel sind zulassungspflichtige Fertigarzneimittel. Dies bedeutet , dass der Einsatz der Blutegel nur bei nicht -Lebensmittel- liefernden Tieren erlaubt ist. Zudem darf der Egel nur einmal verwendet werden, und muss nach seinem Einsatz , aufgrund der infektionsgefahr, getötet und fachgerecht entsorgt werden.

 

Welche Risiken bestehen für ihr Tier?

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind bei Tieren sehr selten. Grundsätzlich bestehen Risiken von Wundinfektion und allergischen Reaktionen.  Darüber hinaus können Erkrankungen vorliegen, bei denen eine Blutegeltherapie kontraindiziert ist.

 

Bei folgenden Erkrankungen können Blutegel wirksam helfen:

  • Arthritis/Arthrose
  • Huferkrankungen (z.B. akute Rehe, Hufrollenentzündung, Hufknorpelverknöcherung, Hornfäule, Hufkrebs)
  • Erkrankungen des Bänder- und Sehnenapparates (z.b. Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen/auch Ältere, Fesselträgerentzündung,
    Kreuzbandproblematiken, Patellaluxation)
  • Gallen (auch Piephacke, Genickbeule etc.)
  • Wirbelsäulenerkrankungen (Kissing Spines, Bandscheibenvorfälle etc.)
  • Ataxien
  • Lumbago (Kreuzverschlag)
  • Myogelosen und Myalgien
  • Druckstellen (Satteldruck)
  • Ekzeme (z.B. Sommerekzem)
  • Phlegmone (Einschuss), Abszesse, Hämatome, Entzündungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Narbenproblematiken
  • Venenerkrankungen (z.B. Thrombose)
  • und vieles mehr...

 

 Diese Liste ist nicht vollständig, sie soll nur einen Überblick bieten, wie vielfältig der Einsatz von Blutegeln sein kann.

 

Kontraindikationen:

  • hohes Fieber
  • schlechtes Allgemeinbefinden
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Tumorerkrankungen
  • Anämie und Leukämie


Hinweis:
Blutegel zur medizinischen Anwendung sind Fertigarzneimittel nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 Arzneimittelgesetz!

Blutegel sind nach der Novelle des AMG als Fertigarzneimittel eingestuft und benötigen daher eine entsprechende Zulassung. Sie sind apothekenpflichtig. Da es derzeit entsprechend zugelassene Blutegel gibt, dürfen Blutegel bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, NICHT angewendet werden.

Eine Blutegeltherapie bei Nutztieren wird in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt abgesprochen.

 

Eine Terminvereinbarung und Anfragen sind jederzeit telefonisch, per Mail oder per Kontaktformular möglich.


Einzelheiten zu Anfahrt und Kosten werden individuell im persönlichen Kontakt vereinbart.